Mittwoch, 6. November 2024

Werdegang

Persönlicher Hintergrund
1948 in Haßfurt in Unterfranken geboren, verheiratet mit Gabriele Ulsamer und Vater eines Sohnes.
 

Jurastudium: „Du kannst einmal Rechtsanwalt werden. Du drehst einem ja das Wort im Mund herum!“ Diesen Ausspruch meiner Großmutter in meinen heftigen Diskussionen mit ihr als 10-Jähriger merkte ich mir. Ein Samenkorn war gepflanzt. Und Jahre später, nach Abi und Bund, stürzte ich mich denn auch voller Eifer in das Jurastudium in Würzburg, Genf und Freiburg. 
 

Die erste Krise und das Zweitstudium Psychologie: Im 6. Semester Jura bekam ich die Krise. Mir wurde klar: Wenn ich so geradlinig wie bisher meine angestrebte Karriere weiterverfolgen würde, würde ein Traum ins Wasser fallen. Dieser Traum war, einmal für drei Monate nach Südamerika zu gehen. 
Als 16-Jähriger war ich auf Schüleraustausch in Santiago de Compostela in Spanien gewesen und dort aufgeblüht. Seit dieser Zeit begeisterte ich mich für spanisch sprechende Länder. Wenn ich aber so weitermachte wie bisher, würde ich meinem Leben erst nach meiner Pensionierung die drei Monate am Stück Zeit haben! Das erschreckte mich so sehr, dass ich beschloss, den Zeitpunkt des Berufseintritts mittels eines Zweitstudiums hinauszuschieben. Psychologie war eine interessante Wahl, die mir zusätzlich bei einer späteren Midlife-Krise die Chance für eine radikale Alternative bieten würde, dachte ich mir. 
Um aber gegenüber den gleichaltrigen juristischen Mitbewerbern nicht zu viel Zeit zu verlieren, begann ich nach dem 1. juristischen Staatsexamen mit dem Psychologiestudium gleichzeitig eine juristische Doktorarbeit. Nach einem Jahr fing ich zusätzlich die Referendarzeit an und mit 30 hatte ich dann die Abschlüsse von Jura und Psychologie unter einen Hut gebracht. 
 

Gestalttherapie, Indien und NLP: Zu diesem Zeitpunkt hatte sich meine innere Waagschale klar zugunsten der Psychologie gesenkt. Es war damals eine wilde Zeit mit vielen neuen therapeutischen Methoden. Ich erforschte so viele wie möglich. In meinen ersten Selbsterfahrungs- und Therapiegruppen stieß ich Urschreie aus und schlug auf Kissen, um zurückgehaltene Wut loszuwerden. 
Statt nach Südamerika zu fahren, entdeckte ich Indien. Direkt nach den letzten Uniprüfungen fuhr ich für ein halbes Jahr nach Poona, um dort im Ashram von Bhagwan zu meditieren. „Freedom ist the ultimate value“, war einer seiner Sätze, die ganz und gar in mir widerhallten. In den nächsten Jahren wurde Poona ein Dreh- und Angelpunkt für mich. 
In der Zwischenzeit arbeitete ich in Deutschland als selbständiger Psychologe mit Einzeltherapien und Kursen wie Autogenem Training. Außerdem nachte ich eine Ausbildung in NLP. Den Abschluss als NLP Trainer erhielt ich 1988 in Santa Cruz bei Robert Dilts.
 

Trainings und Coaching in Unternehmen: Ein Wendepunkt kam 1984, als ich gemeinsam mit einem Kollegen das OrBIT-NLP-Institut gründete. NLP war ein damals noch unbekannter Ansatz für Kommunikation und Selbstmanagement, ursprünglich aus dem therapeutischen Sektor stammend. Wir machten uns daran, NLP für Unternehmen praktikabel zu übersetzen, schrieben Artikel und akquirierten in Unternehmen, die an Innovationen interessiert waren. 
Schwerpunkte des Instituts waren Seminare für Kommunikation, Führung, Verkauf und Selbstmanagement. (Kunden u. a: BMW, Lufthansa, Reemtsma, Stein Promotion, Siemens), sowie Fortbildung von Managementtrainern. 
Ich begegnete Unternehmern, Versicherungsmaklern, Abteilungsleitern und Maschinenführern. Diese Arbeit wurde zu meinem beruflichen Inhalt der nächsten Jahre. Dazu schrieb ich eine Reihe von Artikeln und Büchern zu diesen Themen.   
Daneben hatte ich mehrere Lehraufträge an den Fachhochschulen Würzburg und Coburg zu Themen Sozialpsychologie, Kommunikation, Nonverbale Kommunikation. Mein letzter Lehrauftrag war 1995 an der .Evangelischen Fachhochschule Freiburg war sogar zu NLP.
 

Noch einmal zurück zur Therapie: Dann, 1993, drückte mir eine befreundete Kollegin ein Buch in die Hand: „Das ist spannend. Lies es mal!“ Das Buch (Gunthard Weber „Zweierlei Glück“) stellte in meinem Leben die Weichen für das nächste Jahrzehnt. Während ich bis zu diesem Zeitpunkt vom Thema Familie nichts hatte wissen wollen, warf ich mich voller Schwung auf die Familienaufstellungen und die Familientherapie. Manches aus meiner eigenen Vergangenheit konnte ich heilen. Gleichzeitig wurde ich dabei ein Stück sesshafter und heiratete. 
Aber nicht ganz und gar! Schon immer hatten mich fremde Länder interessiert. Mit meiner neuen Arbeit und den Trainings, die ich durchführte, kam ich in der Welt herum, so u. a. nach Australien, USA, Russland Südafrika und China. Ich kam sogar – endlich - das erste Mal nach Südamerika. In diesen Seminaren lernte ich Menschen und Kulturen hinter ihrer Fassade kennen. 
 

Das inhaltliche Spektrum erweitern
In der Arbeit mit familiären Themen entdeckte, wie stark die oft unbewussten Prägungen durch die Familie über zwei und drei Generationen sind. Gleichzeitig begann ich bei Peter Levine eine Ausbildung in Traumatherapie. Hier war die Konfrontation mit den Schocks des eigenen Lebens zentral. Auch die geschehen oft sehr früh, werden abgekapselt, aber wirken weiter auf den eigenen Charakter und das eigene Leben insgesamt. 


Damit nicht genug: In der Arbeit von Ray Castellino entdeckte ich die Bedeutung der Geburt, ja der ersten Monate im Mutterleib. Der eigene Körper speichert die Erinnerungen daran. 
Gleichzeitig fand ich die Arbeit mit den eigenen Anteilen der Persönlichkeit praxisnah und sehr wirksam. Meine chinesischen Teilnehmer lieben sie. Wie kann ich z. B. mit dem eigenen inneren Kritiker und Antreiber umgehen? Denn solange der mich bestimmt, werde ich angespannt durchs Leben gehen. 
Mein 12-tägiges Retreat 2024 mit Ayahuasca bei peruanischen Schamanen im Regenwald verschweige ich hier lieber.
 

„Manager Magazin“ neben „Psychologie heute“: Dann kam allmählich wieder der Zeitpunkt, wo ich am Bahnhofskiosk zum „Manager Magazin“ anstatt zur „Psychologie heute“ griff. Mein Bedürfnis wächst, all das, weiterzugeben was ich in den letzten Jahrzehnten an Wissen und Erfahrung gewonnen habe. 
Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten, die intelligent und erfolgreich sind und persönliche „Power“ besitzen. Ich schätze ihre Kritik und ein gesundes Misstrauen gegenüber Psychologen. (Manche Vorurteile teile ich selber.) 
 

Meine Stärken
Ich befasse mich schon viele Jahre mit Licht- und Schattenseiten von Menschen. Dadurch ist mein Verständnis für viele Lebensthemen umfassend 
Es ist mir ein Anliegen, Methoden aus dem Feld der Psychologie in die Welt der Unternehmen zu bringen. Dazu „übersetze“ ich sie und beschränke sie für den dort angemessenen Rahmen. Ich bin neugierig, bodenständig, konkret und praxisnah 

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